Future Monuments
«Der Schweizer Pro-Kopf-Verbrauch von Beton ist einer der weltweit höchsten, gleichzeitig fallen hierzulande 17 Mio. Tonnen Bauabfälle an.» [1]
Die Bauindustrie trägt in der Schweiz einen erheblichen Teil zur Gesamtmenge der anfallenden Abfälle bei. Vor dem Hintergrund dieses Problems gewinnt die Auseinandersetzung mit dem Erhalt und der Weiterentwicklung bestehender Bauten zunehmend an Bedeutung. Die sorgfältige Bestandsaufnahme und Dokumentation von Architektur ist ein wichtiger Schritt, um die Lebenszyklen von Gebäuden zu verlängern und deren kulturelle, historische sowie funktionale Werte zu bewahren.
Huber-Pavillons
Städtebau
An der ETH Hönggerberg wurde 1987 innerhalb von sechs Monaten ein provisorischer Erweiterungsbau errichtet. Die drei Pavillons wurden von Benedikt Huber entworfen [1]. Sie befinden sich an der Wolfgang-Pauli-Strasse zwischen dem HIL-und HIT-Gebäude [2].
Architektonisches Konzept und Konstruktion
Für die Provisorien wurde ein Baukasten entwickelt, welcher grundlegend für die Konstruktion und das architektonische Konzept war [3]. Vor Ort wurden Streifenfundamente aus Beton gegossen. Darauf wurden Primär- und Sekundärstrukturen gebaut. Diese bestehen aus Holzstützen und -balken sowie Fachwerkträger aus Holz für die Ausformulierung des Pultdaches und vorfabrizierten Wandelementen. Für die Wandelement wurden tragende Holzelemente, eine Dämmschicht, die Innen- und Aussenbekleidung aus Holz sowie die Fenster vorab im Werk zusammengesetzt. Durch eine Brandmauer wird jeder Pavillon mittig geteilt [4].
Das Pultdach sorgt einerseits für eine zweigeschossige Gliederung im Innern und andererseits lässt es unterschiedliche Licht- und Schattensituationen zu. Auf der zweigeschossigen Fassadenseite befindet sich vorgelagert eine Galerie. Das Erdgeschoss jedes Pavillons wird einmal durch den Otto-Naville-Weg durchquert. Die Hauptzugänge orientieren sich an der Wegführung.
Transformation des Objektes
Auf dem Campus Hönggerberg herrscht ein Platzproblem [5]. Darum sollen die zweistöckigen Pavillons bis Mai 2022 abgebaut werden und durch ein neues neunstöckiges (vier davon unterirdisch) Physikgebäude ersetzt werden. Abklärungen zur Umplatzierung der Pavillons seien im Rahmen der Planung des Neubaus gemacht worden. Die Analyse habe aber gezeigt, dass eine nicht zu unterschätzende Sanierung nötig wäre, welche mit hohen Kosten verbunden sein würde. Auch der Wiederaufbau an einem anderen Ort auf dem Areal der ETH Hönggerberg sei nicht möglich. Dies weil der Platz für andere Neubauten dienen würde oder für die Baulogistik gebraucht würde. [6]
w/
Medien Fotografie, Text
Format Wahlfach
Support Prof. Silke Langenberg (ETH Zürich)
Ort ETH Hönggerberg, Zürich
Datum Frühlingssemester 2022
[1] Ernst 1988, S. 14
[2] Vgl. Plan «Areal Hönggerberg»
[3] Ernst 1988, S. 15
[4] Ernst 1988, S. 3
[5] Berger 2018
[6] Gasser 2022